Die Wanderung Zwölferhorn ist eine wunderschöne Tour mit verschiedenen Varianten für den Auf- und Abstieg und nicht nur bei Wanderern, sondern auch bei Mountainbikern, Paragleitern und im Winter bei Skitourengeher sehr beliebt. Oben angekommen wird man mit einem herrlichen Bergpanorama und mit einem wunderschönen Ausblick auf die umliegenden Seen und Almen belohnt.
Wir haben uns sehr kurzfristig für die Wanderung auf das Zwölferhorn entschlossen, da das Wetter an diesem Tag eher unbeständig war. Aber wir hofften darauf, dass der verregnete Nachmittag einen stimmungsvollen Sonnenuntergang in den Bergen zaubern wird. Und wir wurden belohnt: nicht nur mit einem atemberaubenden Sonnenuntergang, sondern auch mit einer klaren Nacht mit Blick auf die Milchstraße und einer unglaublich tollen Morgenstimmung. Diese Trilogie „Abend-Nacht-Morgen“ wollen wir dir in diesem Beitrag zeigen.
Part 1 der Trilogie – Der Abend
Der Entschluss kam spät und die Motivation war zu Beginn sehr gering. Wird die Nacht klar? Wird es wieder regnen? Manchmal muss man halt auch ein kleines Risiko eingehen und an die Belohnung glauben. Also sind wir gegen halb 7 gestartet und wussten, dass es knapp wird mit dem Sonnenuntergang. Wir kamen glücklicherweise zügig voran und schafften es zum Gipfel, bevor es zu spät war.
Sonnenuntergang am Zwölferhorn
Der prüfende Blick der Fotografin … wann passt die Stimmung im Westen? Kurze Zeit später haben wir mit der Platzsuche für unsere Stative begonnen und wir wurden direkt belohnt.
Festbrennweite vs. Zoom
Das obige Bild entstand mit der Festbrennweite 16 mm auf APS-C. Im direkten Vergleich darunter sieht man, wie man einen Sonnenuntergang mit 105 mm Zoom-Objektiv festhalten kann. Unserer Ansicht nach haben beide Varianten ihre Vorteile. Gut, wenn man zu zweit unterwegs ist 🙂 Wenn auch du lernen willst, wie man schöne Bilder von Sonnenuntergängen macht, kannst du hier unsere Tipps nachlesen.
Die goldene Stunde – Wanderung Zwölferhorn
Mit zunehmender Zeit verschwand die Sonne zur Gänze und die goldene Stunde begann. Die zeitliche Abgrenzung zur blauen Stunde war an diesem Abend kaum möglich.
Für Wok war das der Zeitpunkt wiedermal ein etwas künstliches Bild zu erschaffen. Also Bracket Shooting an – HDR Zeit. Damit war das Fotoerlebnis Sonnenuntergang erledigt und der Schlafplatz wurde gesucht.
Part 2 der Trilogie – Die Nacht
Because the night belongs to lovers – so sang schon Bonnie Tyler. Wir stimmen ihr zur Gänze zu, jedoch teilen wir machmal die Nacht auch mit den Sternen. Die Hoffnung war wiederum ein Foto der Milchstraße zu machen. Tipps zur Milchstraßenfotografie findest du in diesem Beitrag. Als wichtigste Vorgabe: Der Himmel muss klar sein. Wie verträgt sich das nun mit den stimmungsvollen Wolken vom Sonnenuntergang? Die Feuchte muss ausfallen.
Ein kleiner Exkurs in die Thermodynamik: Warme Luft kann mehr Wasser speichern als kalte Luft. Was passiert also, wenn warme, feuchte Luft abkühlt? Das nicht tragbare Wasser fällt zu Boden und es klart nach oben hin auf. Genau darauf haben wir gehofft: Einen Riss in der Wolkendecke über den die Erde ins Weltall ausstrahlen, also abkühlen kann. Unsere Hoffnungen wurden erhört. Aufgrund dessen, dass es bereits August ist, steht die Milchstraße schon früh am Abendhimmel sehr hoch und so krabbelten wir bereits um halb 11 wieder aus dem Zelt und verschafften uns einen Überblick.
Wolfgangsee bei Nacht
Der Blick nach Abersee und Strobl war schon mal vielversprechend. Man sieht auch dass sich in Bodennähe noch etwas Dunst gehalten hatte. Auch sehr nett zu sehen, dass es umso mehr war, je dichter besiedelt es unterhalb war. Also lag über St. Wolfgang und Strobl noch erheblich mehr Dunst, als umliegend. Hier ziehen wir wieder die Schleife in die Thermodynamik: Diese Orte haben wärmere Luft als ihre Umgebung gespeichert. In der Umgebung kann die Luft die Feuchte nicht mehr tragen und die Luft wird klar und der Boden nass. Über den Dörfern ist die Luft wärmer und kann mehr Feuchte halten und es liegt daher ein Dunst in der Luft. Die relative Luftfeuchte beträgt dort 100%. Der Dunst beschreibt ausfallendes Wasser aus dieser Luft. Je klarer die Lichter am Boden, desto weniger Wasser in der Luft. Damit wird der Exkurs „Thermodynamik“ wieder geschlossen 🙂
Milchstraße gefunden
Wir haben also den Blick in Richtung Süden und Himmel gerichtet. Dabei haben wir die Milchstraße gefunden. Es war wie jedesmal ein schönes Erlebnis die Galaxie zu sehen, die wir die unsere nennen.
Part 3 der Trilogie – der Morgen
Wir stellten voller Erwartung auf den Sonnenaufgang den Wecker auf 06:03. Leider wurden wir unsanft geweckt – nicht vom Wecker, sondern vom malträdierenden Gelächter von Wanderern, die auch den Sonnenaufgang sehen wollten. Also steckten wir den Kopf aus dem Zelt. Erster Akt des Morgens: Ein Reh – ähnlich überrascht wie wir – suchte das Weite. Beim Blick ins Tal wurde uns bewusst, dass eine erhebliche Wassermenge wohl über Nacht zum Tal gesunken ist, denn der Wolfgangsee lag im Nebelmeer. Es war ein wunderschönes Naturschauspiel. Die Sonne erhob sich genüsslich über die Berge im Osten und warf angenehmens Licht auf das Nebelmeer über dem Wolfgangsee.
Gipfelsieg – Wanderung auf das Zwölferhorn
Wir sind dann nochmals zum Gipfel hoch und haben noch ein Panorama gemacht – Nebel wohin das Auge reicht.
Frühstücken auf der Lärchenhütte
Nach dieser erfolgreichen Fotoexkursion waren wir natürlich hungrig. Ein unglaublich leckeres Frühstücksangebot gibt es auf der Lärchenhütte, das wir dir wärmstens empfehlen können. Genießen kannst du das Ganze mit einem herrlichen Blick auf den Wolfgangsee.
Zeitraffer-Video
Während des Frühstücks haben wir auch noch einen Zeitraffer-Video aufgenommen, da sich währenddessen das Nebelmeer aufgelöst hatte und wir den wunderschönen Wolfgangsee erblicken durften. Zusätzlich beweist es das beschriebene thermodynamische Prinzip 🙂 Die Luft wird erwärmt und kann mehr Wasser tragen – es „verschwindet“. Sieh es dir selbst an:
Wandbilder Shop
Momente, die Hängen bleiben
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Kameraequipment
Wir werden des Öfteren gefragt, welche Kameras und welches Zubehör wir benutzen und empfehlen können. Aktuell benutzen wir Sony und Canon und sind mit folgenden Produkten sehr zufrieden:
- Kamerabody: Canon EOS 6D und Sony Alpha 6400 – hier findest du unseren Testbericht
- Sony-Objektiv: Sigma DC DN 16mm f/1.4
- Canon-Objektiv: Sigma 35mm f/1.4 und Canon 24-105mm 1:4.0 L
- Stativ: Rollei C5i Carbonstativ mit Kugelkopf
- Kabelfernauslöser für Zeitraffer-Aufnahmen
- Speicherkartenetui mit mehreren Speicherkarten von Transcend
- Fotorucksack: EVOC 26l Outdoor Kamerarucksack
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